Den Zeitpunkt, an dem sich Herberger Metallwaren maßgeblich neuorientiert hat, kann man relativ genau eingrenzen: Es war 1998 und Thomas Herberger gerade 18 Jahre alt. In seiner Jugend verbrachte der Franke schon viele Ferien und freie Nachmittage in der Firma, sortierte Bleche, lackierte das graue Metall in bunten Farben. Nachdem sein älterer Bruder einen anderen Berufsweg eingeschlagen hatte, musste sich der Junior entscheiden, ob er in das Familiengeschäft einsteigen wollte oder nicht.
Für den Senior war genau diese Entscheidung maßgeblich für die Zukunft der Firma: „Mein Vater wollte damals den Schritt in die CNC-Blechbearbeitung machen, allerdings nur, wenn ich die Programmierung übernehmen würde. Da habe ich beschlossen, in das Familiengeschäft einzusteigen“, so Thomas Herberger. Denn anders als der Firmengründer ist der heutige Geschäftsführer kein Handwerker – der studierte Maschinenbauer bezeichnet sich selbst als Mann für Computer und Software. In seinem Büro stehen insgesamt fünf flackernde Bildschirme. Wenn er am Schreibtisch sitzt, sieht man nur noch seinen Scheitel.
Bauteile in die Kiste
Zwei der Bildschirme gehören zum Test der TruPunch 1000. In jeder verfügbaren Pause huscht Thomas Herberger schnell hinüber und kontrolliert die neuesten Ergebnisse – sichtlich zufrieden. „Die Maschine hat die Erwartungen, die wir aufgrund der technischen Daten hatten, sogar übererfüllt“, berichtet er. „Das liegt vor allem an der großen Teileklappe. Wir sind überwiegend im Gehäusebau tätig, das heißt: Wir haben es mit großflächigen Bauteilen zu tun, die wir bisher von Hand absortieren mussten. Die TruPunch 1000 legt sie uns fertig in die Kiste.“
Ob er die Maschine nach der Testphase behalten möchte, hat der Geschäftsführer noch nicht final entschieden. Da sie mit ihren geringen Abmessungen perfekt in eine verwinkelte Ecke seiner Halle passt, spricht aber vieles dafür: „Generell könnten wir die TruPunch 1000 sehr gut gebrauchen.“ Offen lässt sich Herberger vorerst auch den Umgang mit der Option, die das neue Maschinenkonzept so besonders macht: der Aufrüstung zur Stanz-Laser-Maschine. Ausschließen möchte er aber nicht, dass es so weit kommt. Zumal er bereits einen TruDisk Laser für seine TruLaser Cell besitzt und seine Testmaschine als TruMatic 1000 fiber ins Lasernetzwerk einbinden könnte.
Mit Beständigkeit und Tüftlergeist
Auch für die Zukunft seines Unternehmens setzt Thomas Herberger auf die Zusammenarbeit mit TRUMPF: Der nächste große Schritt ist die digitale Vernetzung seiner Fertigung. An diesem anspruchsvollen Projekt arbeitet er bereits seit zwei Jahren, inklusive Nachtschichten und unzähligen Telefonaten mit dem TRUMPF Service.
Einen zunehmend wichtigen Baustein bei der Umsetzung seiner Strategie sieht er in der Errichtung eines Leitstands, mit dessen Hilfe er seinen Maschinenpark beplanen und überwachen kann. Im Sinne bestmöglicher Konnektivität und Durchgängigkeit hat er sich auch hier mit TruTops Fab für eine Lösung aus dem Hause TRUMPF entschieden. Das ganze Vorhaben geht er sehr grundsätzlich an und möchte gleich eine umfassende Lösung: Eine höchstmögliche Datenqualität am Anfang der Produktion soll dabei helfen, die Transparenz und die Durchgängigkeit der gesamten Prozesskette zu verbessern und viele Schritte zu automatisieren.
Da ist sie wieder – die Offenheit für Neues, die Eugen Herberger an seinem Sohn so schätzt. So ganz geheuer sind dem Firmengründer die Roboter zwar immer noch nicht, stolz auf seinen Sohn und das florierende Unternehmen ist er natürlich trotzdem.