Die Bosch Connected World („BCW“) ist eines der wichtigsten Branchentreffen zur Digitalisierung der Industrie in Deutschland und muss den Vergleich mit ähnlich großen Veranstaltungen in den USA oder in Asien nicht scheuen. Den Auftakt der jährlich stattfindenden Konferenz machen traditionell CEOs internationaler Konzerne wie BMW, Daimler oder Nvidia mit einer Keynote. Bei der diesjährigen BCW in Berlin sprach zur Eröffnung heute Nicola Leibinger-Kammüller, CEO von TRUMPF, als erste Gastrednerin nach Bosch-Chef Stefan Hartung. Die beiden Technologieunternehmen verbindet viel: Bosch ist Kunde, Lieferant und Entwicklungspartner von TRUMPF. Die TRUMPF Redaktion bietet die gesamte Rede hier zum Download an und fasst die wichtigsten Punkte zusammen:
Zu KI in der Industrie
"Den Wettlauf um den erfolgreichen Einsatz von KI müssen Unternehmen schon heute für sich mitgestalten, ob sie wollen oder nicht, um auf lange Sicht ihren Fortbestand zu sichern. Bei TRUMPF streben wir deshalb nicht nur an, die Entwicklungen von KI „im Blick zu behalten“, wie man verharmlosend sagen könnte. Wir werden sie als Wegbereiter in der Industrie aktiv mitprägen. Denn nur wer weiß, wie eine Maschine bis in die letzte Schraube funktioniert, kann KI auch in der Fertigung sinnvoll einsetzen. […]"
Zu Grenzen des Wachstums und Nachhaltigkeit
"Die großen Zukunftsfragen lassen sich heute […] allein technologisch und kollaborativ lösen. Seien es Fragen der Produktion, der Logistik oder des Vertriebs in Zeiten von Pandemien und Lieferkettenkrisen. Aber auch die großen gesellschaftlichen Fragen, die mit der Schonung der natürlichen Ressourcen und dem Schutz des Klimas zu tun haben, für das wir aufeinander angewiesen sind. Allen Vorstellungen, die auf eine „Reduzierung des Wachstums“ abzielen, möchte ich darum sehr klar gleich zu Beginn eine Absage erteilen. Denn nur dann, wenn wir profitabel sind, werden wir innovativ sein können. Und nur, wenn wir innovativ sind, können wir die entscheidenden Hebel in Gang setzen, um Wohlstand und Nachhaltigkeit in einer wachsenden Welt zu verbinden!"
Zur Rolle von Technologie in der Geopolitik und Verteidigungsfragen
"High-Tech und Kollaboration entscheiden heute […] über Dinge, die wir angesichts der geopolitischen Verwerfungen auf der Welt wieder offener als bislang miteinander debattieren. Die Verteidigungsfähigkeit unseres westlichen Bündnisses zum Beispiel. Damit ist nicht nur die Defence-Technologie gemeint: Mikrochips und andere Elektronikkomponenten sind zu einem entscheidenden Faustpfand in der Geopolitik geworden. Dies wird sichtbar etwa zwischen den USA und China, was auch Auswirkungen auf unser Laser- und EUV-Geschäft hat."