Linsen, Düsen, Keramikteile – damit Marko Krajacic nicht die Übersicht verliert, achtet er genau auf die aufleuchtenden Regale um sich herum. Über 25.000 verschiedene Kleinteile durchwandern die zentrale Ersatzteil-Logistik beim Hochtechnologieunternehmen TRUMPF in Ditzingen. Alle kommen früher oder später auch an seinem Arbeitsplatz vorbei. „Jedes Teil muss ich in die richtige Kiste sortieren, damit es nicht an der falschen Stelle eingelagert wird“ sagt Krajacic.
Digitaler Assistent für fehlerfreies Einsortieren
Rund 600 Behälter befüllt Krajacic jeden Tag. Seit rund zwei Jahren unterstützt ihn eine Art digitaler Assistent: Ihm hilft ein sogenanntes „Pick-by-Light-System“. Sobald er den Barcode einer Lieferung scannt, leuchtet die Kiste, in die er sie hineinlegen muss. „Früher musste ich meine Arbeitsaufträge im Computer verbuchen, da ist schon mal was schiefgelaufen - heute ist das nur ein Knopfdruck“ sagt Krajacic. Anstrengender sei es auch gewesen. „Während ich früher laut meiner Smartwatch 16 Kilometer hin und hergelaufen bin, sind es heute nur noch 11.“
Papier ist Vergangenheit
„Die Produktivität hat sich an diesem Arbeitsplatz um rund 50 Prozent erhöht“ sagt Katrin Eiss, die als Gruppenleiterin die Lagerlogistik verantwortet. Das liege an einfacheren Abläufen, aber auch an weniger Fehlern, die korrigiert werden müssen. „Die Fehlerquote geht gegen null“, sagt Eiss. Früher mussten die Mitarbeiter auf einen Warenbegleitschein schauen, um zu wissen, welche Teile wohin kommen. Auf einer mehr oder weniger komplizierten Arbeitsanweisung stand geschrieben, was es zu tun gilt. „Dieser Arbeitsplatz lässt sich aufgrund der Lichtunterstützung sehr schnell erlernen und wir arbeiten damit vollständig papierlos“, sagt Eiss.
35 Prozent weniger Reklamationen
Bei den TRUMPF Mitarbeitern kommt Pick-by-Light gut an. „Die Kollegen machen weniger Fehler und erhalten zusätzliche Sicherheit. Viele finden den Arbeitsplatz gut, weil nichts rumsteht, alles aufgeräumt wirkt und die Arbeit einfacher von der Hand geht“ sagt Philipp Marschand, Gruppenleiter für den Lagerleitstand und die Qualitätssicherung bei TRUMPF. In den beiden zurückliegenden Geschäftsjahren hat sich die Anzahl der Reklamationen im Verhältnis zu den Auslieferungen um 35 Prozent reduziert. „Unsere Logistikexperten entlastet die Digitalisierung, sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: Systemsteuerung, Stammdatenpflege, Wareneingänge prüfen und buchen“, sagt Marschand. Langeweile komme durch die gewonnene Zeit also nicht auf.