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Ultra-Wideband / UWB / Ultra-Breitband

Was ist das eigentlich genau? Unter UWB (auch bekannt als Ultra-Wideband oder Ultrabreitband) wird eine digitale Funktechnologie für den Nahbereich verstanden. Sie basiert auf sehr hohen Frequenzen, die räumliche und gerichtete Daten liefern. Mit UWB können Objekte bis zu 10 cm genau geortet werden. Dadurch ist die robuste Funktechnik mit ihrer hohen Reichweite für den Shop Floor prädestiniert.

Wie ist UWB entstanden?

Die Ursprünge von UWB reichen bis in die 1880er Jahre zurück, als Heinrich Hertz den Funkenspalt-Sender erfand und Guglielmo Marconi ihn verbesserte, um die erste Funkübertragung über den Atlantik zu senden. Die impulsbasierte Breitbandfunktechnologie RADAR diente während des Zweiten Weltkriegs dazu, die Entfernung, den Winkel und die Geschwindigkeit von Objekten zu bestimmen. Sieben Jahrzehnte später liefert UWB Standortdaten für User des iPhone 11. Doch die Unterhaltungselektronik ist nicht allein: Jüngste Marktwachstumszahlen zeigen einen steilen Anstieg des Erfolgs von Ultra-Wideband auch in Industrie 4.0-Anwendungen. Die Technologie ist auf dem besten Weg ist, zum weltweiten Standard zu werden. So hat sich UWB in den letzten Jahren als drahtlose Schlüsseltechnologie für präzise Indoor-Ortung und ortsbezogene Dienste im industriellen Umfeld etabliert.

UWB ist nach dem IEEE 802.15.4z Standard spezifiziert und definiert im Vergleich zu schmalbandigem Funk ein vergleichsweise breites Frequenzband. Dadurch können UWB-Signale mit sehr geringer Energie gesendet werden und stören so bestehende Funksysteme nicht – für sie gehen UWB-Signale im Rauschen unter.​

Das sehr breite Frequenzband von UWB erlaubt das Senden sehr kurzer Signal-Pulse. Der Zeitpunkt, wann ein UWB Signal gesendet wurde bzw. empfangen wird, lässt sich dadurch präzise bestimmen. Basierend auf den exakten Zeitpunkten oder Zeitunterschieden lässt sich eine hochgenaue Lokalisierung realisieren.​

Was ist der Unterschied zwischen Narrowband, Wideband und Ultrawideband?

Narrowband

Narrowband (Schmalband) ist eine digitale Funktechnik, die Signale in einem schmalen Frequenzband überträgt. Bei der Narrowband-Kommunikation ist die Signalbandbreite weitaus geringer als die kohärente Bandbreite des Kanals. Dies bedeutet, dass die Bandbreite des Signals die kohärente Bandbreite des Kanals nicht wesentlich überschreitet.

Wideband und Ultrawideband

Breitband-Technologie (Wideband) hingegen bezieht sich auf einen breiteren Frequenzkommunikationskanal, der einen relativ großen Frequenzbereich nutzt. Die Signalbandbreite übersteigt die kohärente Bandbreite des Kanals erheblich. Durch Ultrabreitbandtechnik,​ bei der mit einer hohen Bandbreite von mindestens​ 500 MHz gesendet wird, liegt die Dauer​ der Signalpulse im Nanosekundenbereich.​ Durch diese hohe zeitliche Auflösung kann​ der Sendezeitpunkt genau bestimmt werden​; eine sehr genaue Messung​ der Laufzeit der Impulse wird möglich. Reflexionen durch metallische Gegenstände haben wegen der kurzen Pulsdauer​ einen sehr geringen Einfluss auf die​ Präzision der Ortung. Objekte können so​ bis zu 10 cm genau geortet werden.

Welche Messmethoden zur Lokalisierung sind mit omlox möglich?

Downlink Time Difference of Arrival (DL-TDoA)

Der Downlink-TDoA eignet sich für eine unbegrenzte Anzahl an verfolgbaren Geräten. Dieser Tag-zentrierte Modus ist vergleichbar mit der Verwendung von GPS. Es werden nur Downlink-Signale von den Satelliten an die Tags gesendet. Basierend auf diesen Signalen und den bekannten Positionen mehrerer Satelliten, berechnen die Tags ihre Position selbst.

Uplink Time Difference of Arrival (UL-TDoA)

Bei diesem Modus sendet ein höchst energieeffizienter Tag ein Signal an die umliegenden Satelliten. Da die Satelliten synchronisiert sind, können sie die Position des Tags anhand der Ankunftszeitdifferenz berechnen.

Reconstructed Time of Flight (RToF)

Dieser energieoptimierte Zwei-Wege-Ranging-Modus basiert auf einem einzigen Handshake zwischen einem Tag und einem Satelliten, der auch von anderen umliegenden Satelliten empfangen und verarbeitet wird. Da die Satelliten synchronisiert sind, können sie die Laufzeit zwischen allen Satelliten berechnen.

Welche Anwendungen sind mit UWB möglich?

Für zahlreiche Anwendungen im Fertigungs- und Logistikumfeld erweist sich die UWB-Funktechnik dank präziser Ortungsdaten, hoher zeitlichen Auflösung und robustet Signalübertragung alternativen Ortungstechnologien als klar überlegen.

1. Asset Tracking

Mit Asset Tracking können Nutzer die Auslastung von Maschinen/AGVs verfolgen und auf historische Transportdaten und Tracks zugreifen. So steigern Anwender die Produktivität und verbessern die Kapazitätsauslastung.

2. Automated Booking

Auf Basis von Geo-Fences können mithilfe von Triggern bestimmte Events wie Automated Booking ausgelöst werden. Auf diese Weise lassen sich beispielweise Aufträge automatisch buchen, sobald diese in eine entsprechende Zone gelangen oder Intralogistikmitarbeiter automatisch priorisiert werden. Dies erhöht die Produktivität, reduziert gleichzeitig den Abfall und ebnet somit den Weg zu einer papierlosen Fabrik.

3. Machine Navigation (AGV)

AGVs können die Geschwindigkeit in Abhängigkeit von den Abständen zu Mitarbeitern erhöhen und reduzieren, um beispielsweise auf dem Shopfloor ein höheres Maß an Sicherheit zu gewährleisten.

4. Human Navigation (VR)

Die Navigation über AR verringert die Anforderungen an Mitarbeiter und erleichtert das Auffinden von Teilen und Artikeln. Der Vorteil: weniger Schulungsaufwand für Mitarbeiter und ein Plus an Produktivität.

5. Automated Documentation

Automated Documentation ermöglicht die automatisierte Inventur für Equipment und Maschinen. Darüber hinaus werden Zeit- und Ortsangaben von Serviceeinsätzen sowie Maschinenanpassungen und -updates dokumentiert.

6. Movement Analysis

Sehen und analysieren Sie alle Bewegungen auf dem Shopfloor. Dadurch erhöhen Sie die Transparenz in Ihrer Fabrik und können Optimierungspotentiale identifizieren.

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